Mehr als 2,00 Prozent beim Tagesgeld

Die Zinsen für Sparer sind in den letzten Wochen spürbar gestiegen. Beim Tagesgeld sind aktuelle (Stand Februar 2023) mehr als 2,00 Prozent möglich. Spitzenreiter in unserer Tagesgeld Top10 ist aktuell die Consorsbank mit 2,11 Prozent. Eine Übersicht unserer Tagesgeld-Top10 gibt es hier.

Wie immer gilt: Wir garantieren keine Vollständigkeit. Mehr dazu auf unserer Transparenz-Seite.

Das klingt im ersten Augenblick gut, aber wirklich nur im ersten Augenblick. Hält man sich vor Augen, dass die Inflation in Deutschland aktuell bei etwa 8,50 Prozent (Stand Januar 2023) liegt, so ist ein Inflationsausgleich für das ersparte Geld in weiter Ferne gerückt. Anfang Februar hat die EZB zuletzt den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent erhöht. Doch auch dies gleicht die massive Inflation nicht ansatzweise aus. Zudem kommt es bei der Weitergabe durch die Banken zu einer Verzögerung. Liegt der Leitzins nun bei 3,0 Prozent, so wird es noch Monate dauern bis ein Großteil der Banken in diese Nähe mit ihren Tagesgeld-Zinsen vorstoßen.

Die Lösung? Die gibt es leider nicht. Aktien bringen meistens mehr Erträge als ein Tagesgeld-Konto, dafür steigt das Risiko. Ein wenig mehr Zinsen bieten Festgeld-Anlagen. Immerhin über 3,0 % bei einer Anlage von 36 Monaten (3 Jahre). Eine Übersicht gibt es hier.

Der Zinsaufschwung ist da – die Inflation auch

Lange mussten Sparer auf Zinsen verzichten. Doch im Sommer wurde die Kehrtwende eingeläutet. In zwei Zinsschritten hat die EZB den Leitzins auf jetzt 1,25 Prozent gehoben (Stand September 2022). Eine wahnsinnige Zahl im Vergleich zu den letzten Jahren. Dennoch gibt es keinen Grund zur Freude. Die Inflation liegt in Deutschland aktuell (Stand August 2022) bei knapp 8 Prozent. Eine wahnsinnige Zahl.

Was bedeutet das für Sparer?

Wer sein Geld anlegt, klassisch im Sparbrief oder auf dem Tagesgeld-Konto, macht seit Jahren ein Verlustgeschäft und leider auch derzeit. Bei einer Inflation von rund 8 Prozent müsste der Sparzins mindestens acht Prozent betragen um ohne Verlust sein Geld anzulegen. Ein Prozentsatz der utopisch erscheint.

Viele Banken haben zwar in den letzten Wochen ihre Sparzinsen nach oben gedreht, aber bislang viel zu wenig. Der Top-Zins im tagesgeld-charts.de-Vergleich liegt aktuell bei gerade einmal 0,75 Prozent. Versuchen wir es positiv zu betrachten: Es ist mehr als keine Zinsen. Und wer sein Geld kurzfristig verfügbar halten will oder muss, ist damit besser bedient, als bei vielen klassischen Hausbanken die immer noch einen Sparzins zwischen 0,00 bis 0,20 Prozent anbieten. Viele Banken haben unter dem Negativ-Leitzins gelitten und sind jetzt vorsichtig. Gehen nur langsam mit den EZB-Zinsschritten mit. Immerhin ist der Negativzins bei nahezu allen Banken für den normalen Privatkunden erst einmal Geschichte.

Bei den Festgeld-Angeboten sieht es ein klein wenig besser aus. Ab einer Laufzeit von 24 Monaten sind derzeit mehr als 2,01 Prozent möglich. Allerdings ist das Geld mindestens 2 Jahre nicht verfügbar.

Weniger Tagesgeld-Angebote – Inflation steigt

„Houston, wir haben ein Problem.“ Dieser legendäre Funkspruch einer Apollo-Mission aus dem Jahr 1970 ist uns allen bekannt und wird gerne für ein klitzekleines Problem auch noch heute verwendet.

Wir haben derzeit ein kleines Problem.

Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase der EZB, werden Tagesgeld-Angebote für Banken immer unwirtschaftlicher. Die Folge: Viele Tagesgeld-Konten stehen nicht mehr zur Vermarkung. Es werden keine Neukunden aufgenommen. Daher ist unsere „Top10“ im Augenblick auch gerne zwischenzeitlich nur eine „Top7“ oder noch weniger.

Die Inflation zieht an.

Aber irgendwo am Ende des Tunnels ist Licht zu erkennen. Die befürchtete Inflation nimmt langsam Fahrt auf. Im April 2021 lag die Inflation laut des statistischen Bundesamtes bei 2,00 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Januar wurde die Inflation in Deutschland noch mit 1,00 Prozent ausgewiesen. Deutlich höher ist die Inflation zuletzt in den USA ausgefallen. Im April 2021 lag sie bei 4,2 Prozent zum Vorjahresmonat, heißt es aus Washington. Das ist der höchste Wert seit rund 13 Jahren.

Welche Folgen hat eine höhere Inflation für Sparer?

Zunächst bedeutet der Anstieg von Verbraucherpreisen weniger Geld in der Tasche für uns alle. Doch langfristig werden die Notenbanken reagieren müssen. Sowohl in den USA als auch in Europa. Während eine Inflation von 2,00 Prozent in Deutschland noch als gesund bezeichnet werden kann, wird spätestens bei 4 bis 8 Prozent ein Umdenken gefordert sein. Die EZB wird ihre Niedrigzinspolitik (vermutlich) überdenken und hoffentlich auch ändern. Für Sparer wäre das eine gute Nachricht, denn so würden langfristig die Zinsen für Tagesgeld-Produkte zurückkehren.

Inflation steigt – Sparzinsen sinken

Es wird zunehmend schwieriger als Privatanleger Geld anzulegen. Das zeigt unsere aktuelle Top10 der Tagesgeldangebote. Das Ziel eines jeden Sparers, mindestens die aktuelle Inflation auszugleichen, rückt mit klassischen Anlagemöglichkeiten wie dem Tagesgeld, Sparbuch oder Girokonto, immer weiter in die Ferne.

Das statistische Bundesamt teilt heute (30.03.2021) mit, dass die Inflationsrate in Deutschland im März 2021 (nach vorläufigen Daten) wohl bei 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt.

1,7 Prozent ist ein Zinssatz, den derzeit keine Bank, die uns bekannt ist, anbietet.

Im Vergleich zum Februar ist die Inflation in Deutschland um 0,5 Prozent gestiegen.

Was also machen?

Mit klassischen Geldanlagen ist die Inflation nicht zu bereinigen. Alternativ sind Aktien-Fonds, ETFs und der generelle Aktienhandel empfehlenswert. Dies setzt allerdings mehr Kenntnisse als einen einfachen Sparbrief voraus.

Somit unser Tipp: Vergleichen Sie Tagesgeld und Sparbrief-Angebote genau. Einen Inflationsausgleich wird man derzeit höchstwahrscheinlich nicht erhalten. Aber eine Minimierung.

Lieber ein paar Zinsen, als gar keine.

Immer mehr Banken verlangen inzwischen Negativzinsen für Geld auf dem Sparbuch, Tagesgeld und Girokonto. Lag die Grenze für Negativzinsen oder häufig auch „Verwahrentgelt“ genannt, bislang häufig bei einer Summe von 100.000 Euro. So wird diese Summe zunehmend von Banken und Sparkassen gesenkt. Neukunden zahlen jetzt schon (Stand März 2021) vereinzelt ab 25.000 Euro ein Verwahrentgelt in Höhe von etwa 0,5 Prozent bei einzelnen Sparkassen.

Keine Zinsen, keinen Inflationsausgleich zu erhalten ist das eine. Doch auch noch für das gesparte Geld einen negativen Zins zu erhalten, das andere.

Die Bankhäuser begründen die Entscheidung mit dem Negativzins der EZB. Sie selbst müssen Negativzinsen für Einlagen bei der Europäischen Zentralbank zahlen. Dieser Negativ-Zins würde lediglich weitergegeben werden.

Tagesgeld-Niveau stabil

Das Tagesgeld ist trotz anhaltender Niedrig- und auch Minuszins-Phase beliebt. Während die EZB seit Jahren nicht mehr am Leitzins schraubt und dafür ständig neue Begründungen liefert (Finanzkrise, Griechenlandkrise, Wirtschaftsstagnation, Coronakrise), liegt das Tagesgeld-Angebot (insbesondere bei Direktbanken) stabil. Das zeigt der aktuelle Blick in unsere Tagesgeld Top 10.

Erstaunlich, weil…

Bis zu 1,00 Prozent sind derzeit (24.12.2020) beim Tagesgeld möglich. Auf der anderen Seite führen immer mehr Banken „Strafzinsen“ für geparktes Geld auf Girokonten ein. Der Begriff ist dabei von Bank zur Bank unterschiedlich. Ob „Verwahrzins“, „Verwahrentgelt“ oder einfach „Negativzins“, letztendlich wird immer das gleiche Ziel verfolgt. Ab einer bestimmten Summe fallen Gebühren an.

Zuletzt haben die beiden Global-Player bei den kostenlosen Girokonten einen Negativ-Zins ab 100.000 Euro für Neukunden eingefügt. Die DKB und die ING. Ein Grund mehr sein Geld auf einem Tagesgeld-Konto zu parken. Selbst wenn es bei der eigenen Hausbank nur Mini-Zinsen von unter 0,2 Prozent bringt. Alles (oder sagen wir: vieles) ist besser, als für seine Geldanlage zahlen zu müssen.

Somit bleibt das Tagesgeld auch weiterhin attraktiv. Vor allem wenn das Geld kurzfristig verfügbar sein soll. Die Gründe sind unterschiedlich, aber eine kleine Reserve für unerwartete Ausgaben, schadet nie.

Kann man sich von dem Ersparten auch 12, 24 oder 36 Monate trennen, so eigenen sich Sparbriefe. Bis zu 1,21 % lassen sich derzeit (24.12.2020) bei 36 Monaten (3 Jahre) Laufzeit erzielen. Mehr dazu in unserer Festgeld-Top 10.

Handlungsbedarf: EZB senkt den Leitzins weiter

Foto: SP

Keine guten Nachrichten gibt es für alle Sparer. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat erneut den Leitzins gesenkt. Von -0,4 Prozent auf -0,5 Prozentpunkte.

Banken müssen somit in Zukunft tiefer in die Tasche greifen um Geld bei der EZB parken zu können. Eine Zinswende ist vorerst nicht zu erwarten, stellte die Zentralbank klar. Damit wird uns der Negativ-Zins wohl möglich auch in den nächsten Jahren begleiten.

Was bedeutet das für alle Sparer?

Die Sparzinsen werden auch in Zukunft extrem niedrig bleiben. Vermutlich werden die Banken in naher Zeit ihre Sparzinsen noch einmal senken. Daher ist es empfehlenswert jetzt einen Sparbrief bzw. Festgeld-Anlagen mit einer Laufzeit von mehreren Monaten oder Jahren abzuschließen.

Beim Tagesgeld dürfte der Unmut noch einmal größer werden. Die tägliche Verfügbarkeit des Guthaben hat den Preis, dass ein variabler Zins in Kauf genommen werden muss. Einen Abwärtstrend beim Tagesgeld beobachten wir seit Monaten und die neuste Entscheidung der EZB dürfte diesen Trend noch einmal anheizen. Daher ist es eine Überlegung wert, ob Festgeld aktuell für einen attraktiver ist.